Der 22jährige Zimmerer Simon Rehm aus Weinsfeld bei Hilpoltstein (Bayern) gewann bei der Berufsweltmeisterschaft in Sao Paulo die Goldmedaille und ist damit Weltmeister. Darüber hinaus erhielt er noch die Auszeichnung „Best of Nation“. Er hatte die höchste Punktzahl aller deutschen Teilnehmer erzielt. Simon Rehm ist der erste deutscher Zimmerer, der sowohl Europameister als auch Weltmeister ist.
Simon Rehm ist der erste deutscher Zimmerer, der sowohl Europameister als auch Weltmeister ist. Darüber hinaus ist er deutscher Vizemeister 2012. Rehm hatte bereits vor der WorldSkills seine Titelambitionen klar geäußert. „Wer antritt, will gewinnen. Das ist im Sport so und bei Berufswettbewerben nicht anders.“ Rehm kommt aus einer Zimmerer-Familie mit WorldSkills-Erfahrungen. Sein Onkel nahm an WorldSkills 1979 in Irland teil. Am Zimmerer-Beruf gefällt ihm, dass „man sieht, was man mit dem natürlichen Baustoff Holz macht“. Rehm ist als Geselle in der Zimmerei und Sägewerk Rehm in Weinsfeld tätig. Simon Rehm äußerte sich völlig überwältigt von seinem Erfolg: „Es ist der Wahnsinn, ich kann es noch überhaupt nicht fassen.“
Experte der Zimmerer ist Roland Bernardi, Zimmermeister und Holzbauunternehmer aus dem saarländischen Völklingen. Für ihn gibt es „neben der Familie nichts schöneres als WorldSkills“. Seit 2007 ist er Experte für die deutschen Zimmerer.
Simon Rehm hatte in dem viertägigen Wettbewerb eine anspruchsvolle Aufgabe zu lösen, die aus drei Modulen bestand. Im ersten Modul musste er einen trapezförmigen Freisitz aus Holz bauen. Auf diesen wurde im zweiten Modul ein Walmdach mit geneigtem First aufgesetzt. Dabei wurden First und Traufen mit Klauen angeschlossen, was eine besondere Herausforderung darstellt. Im dritten Modul wurde dann eine komplizierte Spitzgaube auf die zentrale Walmdachfläche aufgesetzt. “Hier sind anspruchsvolle Schiftkenntnisse notwendig, um die Verbindungen berechnen zu können.” So die Einschätzung des deutschen Experten, Roland Bernardi. „Die besondere Herausforderung bestand darin, über vier Wettbewerbstage hinweg mit extrem hoher Genauigkeit zu arbeiten. Die Maße dürfen maximale Abweichungen von plus minus 0,5 mm haben.“
„Dass Simon Rehm diese Aufgabe mit Bravour gelöst hat, davon zeugt nicht zuletzt seine Goldmedaille, aber auch die Auszeichnung „Best of Nation“.“ So Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, der das Nationalteam des deutschen Baugewerbes nach Sao Paulo begleitet hatte. Loewenstein gratulierte dem frisch gebackenen Weltmeister: „Sie haben das deutsche Baugewerbe in Brasilien hervorragend vertreten. Dafür danke ich Ihnen. Aufgrund Ihrer soliden Ausbildung waren Sie in der Lage die Wettbewerbsaufgaben mit bestem Erfolg zu lösen. Sie sind ein wahrer Botschafter Ihres Handwerks.“